Die Braai Kultur Südafrikas

Braai bedeutet “Grill” auf Afrikaans, der Niederländisch-Malaiisch-Zulu-Xhosa-Englischen-Mix-Sprache, die sich in Südafrika seit 1652 entwickelt hat, als die ersten Europäer aus den Niederlanden in Südafrika ankamen.

Zum Braai benötigt man nicht viel außer einem Holzkohlegrill, Kohle und einem guten Stück Fleisch, welches über der Glut vor sich hin brutzelt. Manch einer mag es Barbecue nennen, aber Kenner wissen, dass es viel mehr ist als das. Ein südafrikanisches Braai steht für Einheit, Tradition und Verbundenheit über alle Rassen, Ethnien und Gesellschaftsschichten hinweg. Es geht um Gemeinschaft. Darum, mit Freunden und Familie enger zusammenzuwachsen während man gemeinsam schlemmt und gutes Essen genießt.

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Obwohl beim Braai mehr das Ritual an sich als spezifische Rezepte im Vordergrund steht, sind manche seiner Aromen und Zutaten und Inhalte doch typisch südafrikanisch und somit erwähnenswert: Standard-Fleischsorten sind Rind und Lamm, viele Braaimeister bedienen sich aber auch an der lokalen Artenvielfalt wie Strauß, Antilope oder Gnu. Huhn ist besonders beliebt bei den täglichen Mahlzeiten, jedoch betrachten Braai-Puristen Geflügel sowie Meeresfrüchte eher als Gemüse – und das hat bei einem traditionellen Braai einfach nichts zu suchen. Zusätzlich müssen mindestens zwei unterschiedliche Arten von Fleisch zubereitet werden: Lammkeulen und Rindfleischsteaks, Lammkebabs und Boerewors (übersetzt Bauernwürste) oder eine saftige Rindfleischrolle mit Schweinefleisch sind mögliche Optionen.

Durch die Einflüsse der niederländischen Küche  werden die Boerewors oftmals mit Koriander, Kümmel, Nelken, Zimt und Ingwer gewürzt. Die Liebe zu Chutney, Curry und anderen Aromen sind das Erbe der Kap-Malaien aus den holländischen Kolonien in Indonesien. Die beliebte Peri-Peri Schärfe hingegen ist ein Nachlass der portugiesischen Siedler.